24. Juni 2009

ysop anzucht - pinzieren

Das mit dem Pinzieren funktioniert also tatsächlich. Es ist glaube ich nicht ganz klar, bei welchen Pflanzen es sinnvollerweise zur Anwendung kommen soll (bei den Lupinen und Königskerzen, die bis jetzt alle neuen Blatttriebe direkt aus der Erde schieben wohl kaum - wo sollte ich denn da pinzieren). Ist vermutlich Sache des Gefühls, bzw. des Experiments - man kann es ja ruhig je Aussaat bei ein oder zwei Jungpflanzen versuchen.
Auch nicht klar ist mir der Zeitpunkt.
Bei meinem Ysop war es auf jeden Fall eher eine Notmaßnahme, denn ein bewusstes Einschreiten.
Am 15.5. gesät, ist er bald, reichlich und unkompliziert gekeimt, hat sich dann aber die letzten drei Wochen (nicht sonderlich schnell aber doch) nach oben geschoben. Ohne Basis war das eine instabile Angelegenheit und die Pflänzchen haben begonnen, zum Umfallen zu neigen.

Also hab ich sie gekappt (meist nach dem zweiten Blattpaar, weil das erste so nahe beim Boden war und ich doch nicht die ganze Pflanze abtragen wollte) und voila:

Neuaustriebe, die meisten beim ersten Blattpaar. sehr gut, wär das beim zweiten passiert hätte das nur wieder zu noch größerem Umkipprisiko geführt.

das ging aber schnell

45 Tage nach der Aussaat:

Ich hab sie noch an der Pflanze gelassen, weil: was mach ich schon mit zwei einsamen Zuckerschoten. Ich hoffe, die blühen jetzt den ganzen Sommer durch.

22. Juni 2009

malvenblüte

Letzten Sommer als 10cm hohe Pflänzchen gepflanzt ("irgendwas zweijähriges"). Da wussten wir noch nicht, dass es Malven werden, sonst hätten wir vielleicht nicht ganz so viele auf so wenig Platz untergebracht.

Das heisst wir haben jetzt ofiziell und ungewollt ein "rosa-lila Beet" mit Pfingstrose, Hortensie, Bartnelken und Zierlauch. Der Mohn gilt nicht, der blüht im Verborgenen.

Für GartenbenutzerInnen mit Reinlichkeitsfetisch sind die Malven vielleicht nicht die idealste aller Pflanzen, weil sie unbegreiflicherweise von einer Heerschaar an Insekten bewohnt und angeknabbert wird. Außerdem ist sie prädestiniert früher oder später den Malvenrost, eine Pilzerkrankung, zu bekommen. Ich hab noch nie in meinem Leben eine Malve mit 'makellosem' Blattwerk gesehen.

stats
2-jährige Pflanze (d.h. Aussaat im (Früh)sommer)
Standort: viel Sonne, eher trocken - weil aus südlicheren Gefilden
stickstoffreich und kalkhaltiger Boden, falls wirklich jemand so gärtnert, was ich mir fast nicht vorstellen kann.

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17. Juni 2009

windanfällig


Das ist der Grund, warum wir einen Marillenbaum benötigen. Im Frühling gabs die von uns gewünschte (kälte-resistentere) Sorte (Ungarische Beste, soweit ich mich erinnern kann) nicht mehr, also im Herbst. Das gibt uns auch die Möglichkeit den idealen Platz zu erkunden. Optisch und schattentechnisch.

16. Juni 2009

brombeere schnitt - obey me, dammit.

Jeder Gartenratgeber, der etwas zu Brombeeren zu sagen hat, sagt folgendes: Die Ruten tragen im zweiten Jahr. Hier zum Beispiel die Uni Karlsruhe.
Ein Nutz-Brombeerleben sähe dann folgendermaßen aus: erstes Jahr wachsen, zweites Jahr Früchte, direkt nach der Ernte im Herbst am Boden abschneiden. Es ist also im Sommer immer Holz aus zwei verschiedenen Jahren vorhanden.

Das wussten wir letztes Jahr noch nicht und haben von unserer um und auf einem alten Baumstumpf wachsenden Brombeere einfach alles radikal abgeschnitten. Dieses Frühjahr habe ich dann all meine angelesene Autorität in die Waagschale geworfen und behauptet: das wird also heuer nichts mit Brombeeren.

Darauf Luka, hinterhältiger Jurist, hämisch: Solltest du da falsch liegen mein Schatz, wären dann nicht auch noch ein paar weitere deiner übermäßig komplizierten und elaborierten Gartentipps und -weisheiten zu überdenken?
Ich, Gartenstreberin, nachdenklich: Das klingt einsichtig.

Jetzt, ein Monat später, blühen die verdammten Dinger und es zeigen sich schon eine Menge Fruchtansätze.

Ich: *hmpf*
Luka, unschuldig: *lächel*

15. Juni 2009

tomatenbeet. artsy, indeed.

Ein vorher/nachher Bild macht hier wohl keinen Sinn, weil vorher: Wiese. Das ist vorstellbar.

Eigentlich ist das das potentielle Trockenbeet, aber dann mussten die Tomaten wo hin und nachdem wir die Stangen versenkt hatten, war uns allen klar: Tockenbeet adieu - das ist der Platz an dem auf immer und ewiglich Tomaten wachsen sollen. (Oder zumindest solange sie damit zufrieden sind.)
Obwohl unsichtbar folgt das Beet dem Weg zum Haus und im Moment sieht es wirklich aus wie das 'Kunst im öffentlichen Raum'-Projekt einer Stadtplanungsklasse, erstes Semester, 1993 - d.h. ziemlich cool in Anbetracht des Ortes. 

In der Erde sind die Pflanzen jetzt noch nicht ganz ein Monat und seit letzter Woche wachsen sie auch endlich. 
Die Hofer/Aldi Tomaten im Langweiler-Rechtecksbeet sind bereits rieeeeeesig. Kinderfaustgroß. 

zuckererbsen anzucht - it worked too!

Etwas weniger erstaunlich: die geglückte Überführung der Zuckererbsen.
hier am 13. Mai (5. Mai war Aussaat):

und voila am 6. Juni:

Was fehlt hier? Der Mulch. Und was fehlt dazu? Der Häcksler.
Mit den Stangen tun sie sich ein wenig schwer - Hochbinden war nötig und nach zwei Wochen haben noch immer nicht alle ihre süßen Schlingfäden um den Bambusstab gekringelt. Vom rücksichtslosen Festhaken der Winden, die sich alles im weiteren Umfeld krallen, also keine Spur. Vielleicht sind die Stangen auch nicht die Beste Kletterhilfe und sie bräuchten eher was Netz-Ähnliches?
Ich hab jetzt insgesamt 11 Stück an den verschiedensten Stellen im Garten stehen und mittlerweile haben alle das selbe Schadbild:

kleines Getier, das sich durch die Blätter frisst, nehme ich an. Vielleicht war ihnen einmal Gießen pro Woche auch einfach nur zu wenig.

Update: Im Hausgarten.net-Forum herrscht geteilte Meinung. Von: macht nichts, bis zu: kann auf die Blüten übergehen und dann gibts keine Früchte. Mal sehen.
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14. Juni 2009

lupinen anzucht - it worked!

(Aussaat: 1. Mai)

Die Lupinen waren von Beginn an die einzigen Stauden-Sämlinge, die am Fensterbrett halbwegs normal angewachsen sind und mir nach fünf Wochen und 10 cm Höhe groß genug erschienen, um einen Freilassungs-Versuch zu starten. Der ihnen zugedachte Ort: sonnig, ab ca. 16h Schatten. Aussetzen, gießen, eine (eher bedeckte) Woche alleine gelassen:

das hat dann erstaunlicherweise funktioniert. 
Genauso wie die höchstens einmal pro Woche gegossene Freiland-Aussaat, die im Wachs-Duell zwar hinten liegt, sich aber ansonsten ganz gut macht. Die Schnecke ist der Lupine Freundin. Nichts angeknabbert - im Gegensatz zu den Bechermalven.
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8. Juni 2009

oh, füllhorn - erdbeerernte 09

voila: der Ertrag unseres 1,5 qm großen Erdbeerfeldes:

Das Umsetzen vor einem Monat hat dann doch gröbere Ernte-Einbußen nach sich gezogen. An der einzigen Erdbeerpflanze, die am Platz verblieben ist, waren alleine vier oder fünf Früchte (unabgebildet, damit sie das Ergebnis nicht verfälschen), an den Pflanzen kann es also nicht liegen. 
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7. Juni 2009

invasion of the marigolds

Während die von mir im Freiland gesäten Sorten zur Hälfte gar nicht gekommen sind (Malven, Froschgoscherln/Löwenmäuler, irgend was blaues kugeliges, dessen Samen ich letztes Jahr im immer sehr hübsch bepflanzten Augarten mitgehen hab lassen) hat sich eine einzige Ringelblume epidemisch fortgepflanzt: 

Schon vor drei, vier Wochen hab ich alle ihre Sämlinge im oberen Rosenbeet radikal entfernt. Damals noch in der irrigen Hoffnung dort bald meine selbstangezogenen Stauden aussetzen zu können. Und trotzdem sind die Neuen schon wieder fast 15 cm hoch. Nur um mir hämisch vor Augen zu führen, dass meine eigene Pflanzenproduktion (ob im Freien oder am Fensterbrett) so gar nicht nach Plan verläuft. Ich hab Pflänzchen, die sich seit drei Wochen konstant auf 6 mm halten.

Jetzt haben wir sie eben auf ein paar bedauernswerterweise noch immer freie Flächen umgesetzt. Ob ihnen das genehm ist? Letztes Jahr war das eine Ringelblumenexemplar zwar sehr üppig, aber eher unschön mit Mehltau(?) befallen.

Der Steppensalbei mittendrin ist hübsch. Rechts oben wuchern die Astern ins Bild, links oben steht Lavendel, der sich mit dem Salbei (in drei Jahren ganz sicherlich bereits ein Teppich) farbtechnisch hoffentlich verträgt.
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6. Juni 2009

rosen-exhibitionismus

Nichts hat letztes Jahr so dauerhaft geblüht, wie die Rosen. Wenn ich mit einer Pflanzensorte im Garten auskommen müsste: Rosen. Wegen der Flexibilität. Und der Auswahl. Und überhaupt. Ein Garten aus lauter Distel-Variationen stell ich mir im Gegensatz dazu schwieriger zu bewältigen vor. Wo herbekommen? Selber anzüchten? Kaltkeimer! brr. Anyway.

Das mit der Kategorisierung hab ich noch nicht ganz durchblickt (und auch noch keine Seite gefunden, die das sinnvoll, mit Bildern!, darlegt. Wenn ich einen Tipp abgeben müsste, ich würde sagen unsere sechs geerbten Exemplare sind samt und sonders Teerosen. Das ist umso wahrscheinlicher, da polierte Biedermeiertischchen äterer Damen als ihr natürliches Habitat durchaus plausibel erscheinen. Außerdem sind sie selbst distinguierte Wesen, deren genaues Alter ich dezent gleich wieder vergessen habe. (30 Jahre?, 40 Jahre?).
Farblich ist alles vertreten, in einer ausgeprägteren Variationsbreite, als das Foto weismachen will: gelb, weiß, dunkellila-rot, pink, (dunkel)rot:


Ich selbst hätte ja eher überbordende, zwei Meter hohe Strauchmassen gepflanzt, so in etwa:

(hier in der Kartause Mauerbach - Quelle.)

... aber andererseits so mitten im Garten (den Weg entlang) wäre das vielleicht gar nicht das Richtige gewesen.