3. Mai 2009

hatching

Ich hab letztes Jahr Anfang August mehr als Experiment, ob ich überhaupt fähig bin irgendwas aus einem Samen aufzuziehen, denn aus praktischem Nutzen einen Zimmergewächshaus-Versuch gestartet. Das hat auch vorerst gut funktioniert, aber nach dem Freilassen der 10cm großen Jungpflanzen sind sie alle verendet. Das könnte jetzt daran gelegen haben, dass wir nur einmal pro Woche im Garten sind und unsere Pflanzen mit wenig Wasser auskommen müssen - aber die kleinen Pflänzchen, die ich im Juni aus den Balkonritzen meiner Mutter gezogen hatte haben es bei uns ja auch gut überstanden.

Nun also Versuch Nr. 2 (immerhin 3 Monate früher)
unter die Plastikhaube kamen vor zwei Tagen:

* 13 Lupinen
* 9 selbst geerntete Ritterspornsamen
* 3 Töpfchen (je ca. 10-15) selbst geerntete Mohnsamen
* 3 Passionsblumen
* 2 Töpfchen (je ca. 10-15) französische Königskerzen
* 2 Töpfchen (je ca. 10-15) weiße Königskerzen
* 1 Töpfchen (je ca. 10-15) dunkler Fingerhut
* 2 Töpfchen (je ca. 10-15) rostfarbener Fingerhut
* 3 Akelei (obwohl Kaltkeimer)
* 7 Bartfaden (obwohl Kaltkeimer)
* 6 Rettiche
* 1 Tasse Basilikum



Mehr als ein Fensterbrett bekommt das Grünzeug nicht. Das ist gerade eine adäquate, überschaubare und zu ertragende Invasion in unsere ansonsten Zimmerpflanzen-freie Wohnung (Orchideen gelten nicht). Die Supervision über mehr Pflanzen würde vermutlich ein unnötiges Spannungsniveau bei mir erzeugen (was lebt noch? was siecht? was schimmelt?). Ich fühl mich den Sämlingen ja gleich so verbunden.

Keine Ahnung, was mich dazu gebracht hat Rettichsamen zu kaufen. Würde einem jetzt nicht unbedingt als erstes einfallen, wenn man sich 3 frische Baby-Gemüsesorten aussuchen könnte.

Akelei und Bartfaden sind Kaltkeimer. Vollkommen von einer Niederlage überzeugt, hab ich einen Teil ihrer Samen letzten Herbst in die Obstbaum-Spalierbeete gestreut. Die waren Anfang April aber so von Unkraut überwuchert, dass die Jungpflänzchen, selbst wenn sie gekeimt hätten, unauffindbar gewesen wären. Obwohl ich mir herausgesucht hatte, wie eine Mini-Akelei denn so aussieht. Nämlich so. (Quelle: der hilfreichste aller Garten-Blogs, den ich bisher gefunden habe: gaertnerblog.de)

Jetzt also die Normal-Variante (vielleicht hat ihnen die Kälte im Keller über den Winter gereicht). Wenn das nicht hinhaut muss ich sie nächsten Winter in ein feucht zu haltendes Sandsäckchen verpacken, für ein paar Wochen in den Kühlschrank stellen und dann aussäen. Ich finde, etwas ähnlich absurdes sollte jeder mal gemacht haben. Als Personifikation einer Naturgewalt für die paar Samen komm ich auch sicher besser über die trüben Jänner-Tage.

Ich hab diesmal keine Anzucht-Erde verwendet, sondern Gartencenter-Erde, die einen Winter in unseren Balkonkästen zubrachte und definitiv nicht mehr viel Nährstoffe anzubieten hat (wie das beim Keimen ja seltsamerweise so sein soll). Dazu gemischt sind vielleicht 1/5 oder 1/6 Sand.

Update: hier der Keimfortschritt 2 Wochen später
.

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